Erhöhter PSA-Wert


Das Prostata-spezifische Antigen (PSA) ist ein Protein, welches ausschliesslich von Prostatazellen gebildet wird. Eine Erhöhung dieses Proteins im Blut ist nicht spezifisch für ein Karzinom, sondern für eine vermehrte Zell-Aktivität der Prostata (Vorsteherdrüse) und tritt somit auch bei der gutartigen Vergrösserung und bei entzündlichen Veränderungen der Prostata auf.

Bei einem erhöhten PSA-Wert muss also zunächst erstmal eine Kontrollbestimmung nach ein paar Wochen durchgeführt werden, da z.B. eine Entzündung bereits wieder abgeklungen sein kann.

Das PSA liegt im Blut teilweise an Transporteiweiße gebunden vor. Die Bestimmung von Unterformen, wie z.B. des nicht-gebundenen (freien) PSA und das Verhältnis von freiem zum Gesamt-PSA kann zur Differenzierung zwischen gut- und bösartiger Prostataerkrankung wertvolle Informationen beitragen.

Mehr und mehr verliert der absolute Schwellenwert, ab welchem das PSA als erhöht gilt an Bedeutung. Stattdessen werden zunehmend andere Faktoren, wie das Alter des Patienten, die Größe der Prostata, gemessen mit dem transrektalen Ultraschall und die Zeit, in der sich der PSA-Wert im Verlauf erhöht hat bei der Beurteilung des Wertes berücksichtigt. Bei einer vergrösserten Prostata kann ein über Jahre konstant erhöhter PSA-Wert völlig normal sein. Andererseits kann bei einem vergleichsweise jungen Patienten mit kleiner Drüse eine rasche Erhöhung innerhalb des Normwertes ein deutlicher Hinweis auf ein Karzinom sein.

Wenn aber der PSA-Wert als suspekt erhöht bewertet wird, muss eine Biopsie der Prostata erfolgen. Hierbei sollten wenigstens 8-10 Proben unter rektaler Ultraschallführung als sogenannte Stanzbiopsien entnommen werden. Nur so kann eine bösartige Entartung diagnostiziert und rechtzeitig therapiert werden. Die Biopsie kann problemlos in der urologischen Praxis durchgeführt werden und ist bei entsprechender Vorbereitung für den Patienten nicht schmerzhaft. Die mikroskopische Beurteilung der entnommenen Proben durch den Pathologen dauert ca. 3-4 Tage. Das Ergebnis der Biopsie und die weitere Vorgehensweise, sowohl bei Diagnose, als auch bei Ausschluss eines Karzinoms muss dann in Ruhe und ausführlich mit Ihrem Urologen besprochen werden.